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Kanzleigründung leicht gemacht

 

 

Sachverhalt

Am nächsten Morgen macht sich allY an die Arbeit: sie möchte ihre Kanzleigründung so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Schließlich besteht die Gefahr, dass S sich umentscheiden könnte. Als allererstes bucht sie einen 10-tägigen Urlaub für S in der Karibik uns setzt den verblüfften S am gleichen Tag ins Flugzeug. Er soll sich erholen und mit viel Energie zurückkommen. Sie werde sich um alles andere kümmern. Zwar wird es ein teurer Urlaub, aber das ist allY egal, denn zahlen tut sie ja nicht. Wieso hat sie sich denn die Ermächtigung für das Kanzleikonto R2DO geben lassen? Am darauffolgenden Tag läßt sie sich von ihrem zukünftigen Vermieter ihrer neuen Kanzleiräume den Mietvertrag aushändigen. Die Kanzleiräume hatte sie seit geraumer Zeit schon ins Auge gefasst. Sie ist davon überzeugt, dass die neue Kanzlei auch dem S zusagen wird. Wenn nicht, dann spielt es auch keine große Rolle. Denn Hauptsache ist, dass diese ihr gefallen.


Mit dem Mietvertrag in der Hand, besucht sie die drei Herren der Kanzlei R2DO. Irgendwer muss den Mietvertrag ja überprüfen, bevor sie ihre Unterschrift drunter setzt. In der Kanzlei angekommen, ist sie ziemlich verwundert, da alle drei Herren anwesend sind. Gleich beruft sie eine kleine Versammlung ein.
B, W und M können ihre Überraschung über die neue Nachricht, sie würde jetzt eine neue Kanzlei mit jemanden zusammen gründen, kaum verbergen. B ist hocherfreut über diese Nachricht. Denn nun müsse er sie und ihr unendliches Gejammer nicht jeden Tag in seiner Kanzlei ertragen. Auch W ist begeistert. Keine allY wird ihn nunmehr tagtäglich mit neugierigen Fragen nerven. Nach M's Meinung wurde es Zeit, dass allY endlich mal arbeitet. Keiner kommt dabei auf die Idee zu fragen, wen sie sich denn als Partner ausgesucht habe.
Da alle es kaum erwarten können, sie nicht mehr zu sehen, bittet sie um die Mithilfe bei der Kanzleigründung. Alle sagen -wieder zu großer Verwunderung von allY- zu, ohne dass sie ihre Überredungskünste einsetzen muss. Dabei hatte sie extra für diesen Teil ihres Plans einen Minirock angezogen. Sie gibt den Mietvertrag B. Er solle ihn sich ansehen. Nichts lieber als das denkt sich B und geht sogleich in sein Büro. W wird mit der Ausarbeitung eines Partnerschaftsvertrages beauftragt. Auch er macht sich gleich an die Arbeit. Für M hat sie sich was angenehmes ausgedacht. M hat nämlich letztes Jahr in einem Verfahren einen Innenarchitekten vertreten, wobei als
Honorar nicht Geld, sondern die Einrichtung seiner Wohnung vereinbart worden war. Dazu war es nur noch nicht gekommen, da diese Vereinbarung den S damals sehr entzürnt hatte. Wieso sollte S nicht von dieser Vereinbarung profitieren? Sie schmeichelt M und lobt seinen guten Geschmack. Sie könne sich keinen besseren zur
Einrichtung ihrer Kanzlei vorstellen. M, der sich von Frauen gerne anhimmeln läßt, beginnt zu schweben. Er scheint es noch nicht begriffen zu haben, dass Frauen ihm nur dann schmeicheln, wenn sie ihn ausnutzen wollen, denkt sich allY. Natürlich, so M, würde er seine Kreativität benutzen, um ihre Kanzlei zu gestalten. Nur er
habe im Moment keine Zeit, denn er müsse sich schließlich um die arme Frau T kümmern. Er könne aber seinen Freund, einen Innenarchitekten, bitten, dies für ihn zu übernehmen. Schließlich schulde er ihm noch etwas. Genau das wollte allY natürlich hören. Auch M macht sich an die Arbeit.

Wenn ich schon mal hier bin, denkt sich allY, dann kann ich doch auch gleich die Mandantendateien mitnehmen. Schließlich war S der einzige, der diese kannte. Die anderen werden es daher kaum merken. Sie haben ja nicht mal die Abwesenheit von S gemerkt, obwohl die Anzahl der unbearbeiteten Akten eigentlich darauf schließen lassen müsste. Naja, die Klügsten sind die drei nie gewesen, trotz der guten juristischen Kenntnisse.
Nach fünf Tagen ist alle Arbeit getan. Der Partnerschaftsvertrag liegt zur Unterschrift bereit. Den Mietvertrag hat allY bereits, auch im Namen des S, unterschrieben und dem Vermieter zurückgeschickt. Von ihrer anfänglichen Begeisterung für den Innenarchitekten (so attraktiv er auch sein mag, er ist Skorpion und als solcher passt er einfach nicht), ist nur die Begeisterung für die Einrichtung der Kanzleiräume geblieben. 

W war es wenig später vorbehalten, die Einladung zur Kanzleieröffnung den anderen Kanzleimitgliedern vorzulesen.

"YO - Was soll das für ein komischer Kanzleiname sein?"

Gelächter

"Wer sich wohl in nächster Zeit ihr Gejammere anhören muß?"

Gelächter

"Ob die Mandanten wohl begeistert sind von den Häckeldecken?"

Gelächter

"Da hat Sie uns doch wirklich auch noch einen Buchstaben geklaut!"

Gelächter

W wird blaß "Und nicht nur das, auch die Person dahinter......".

kein Gelächter

M, der kurz vor diesen Eröffnungen mit dem Lösen eines Falles beschäftigt war oder zumindest damit, sich zu überlegen, welche Fragen er diesbezüglich S stellen könnte, ist verzweifelt. Soll das bedeuten, er müsse in Zukunft richtig arbeiten. Das könne doch alles gar nicht wahr sein!

Schnell haben B und M den Schuldigen für den Schritt von S ausgemacht: W müsse an allem Schuld sein! Er müsse S verärgert haben. Da bringe es ihm auch gar nichts, wenn er zu den Vorwürfen schweige. Denn wer nicht redet, habe bestimmt etwas zu verbergen. W versucht zu retten, was zu retten ist und verweist auf neue psychologische Studien, die festgestellt haben, daß Männer an einem Tag nur eine bestimmte Anzahl von Wörtern sprechen und dann einfach verstummen. Manch ein Wortvorrat sei eben schon durch die Benutzung eines Voice-Control-Weckers aufgebraucht, meint er entschuldigend...

Am nächsten Tag gibt M das neue Kanzleischild in Auftrag: R2DO3: R2DO ohne O! So hört es sich wenigstens noch danach an, als habe man expandiert!

Ach ja, da war noch der Fall von M. Ist es grob fahrlässig, ein Stoppschild zu missachten?

 

 

Lösung

Die suchen Sie hier vergebens. Aber das hätten Sie sich auch denken können! Erinnern Sie sich! S ist im Urlaub. Wer hätte da den Fall lösen sollen? Doch nicht B, M oder W! Aber keine Sorge: S bleibt nicht für immer im Urlaub!

 

presented by allY and jOhn

 

 

Über die Decisions of the Week:

Diese Geschichtensammlung ist während meiner Promotion an der Uni Bayreuth entstanden und erzählt die Geschichte der Kanzleien R2DO und YO.

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